Anfang Juli stellten Finanzsenator Andreas Dressel und die Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen eG (mgf) das Konzept für die behutsame Weiterentwicklung der in den 1950er Jahren gebauten Siedlung vor.
Konkret geht es um den nichtdenkmalgeschützten Bereich Rund um den Bahnhof Farmsen der Gartenstadtsiedlung. Dort werden 275 neue Wohnungen entstehen, die zukünftig für 6,70 € pro Quadratmeter an neue Bewohnerinnen und Bewohner vermietet werden.
Die mgf ist als guter sozialer Vermieter bekannt, der nun im Herzen von Farmsen neue Wohnungen zu bezahlbaren Preisen schafft. Das Erbpacht-Modell ist für diesen Wohnungsbau der mgf genau richtig, weil er den Bau von bezahlbaren Wohnungen in Farmsen ermöglicht, ohne dass die Grundstücke zum heutigen Marktwert erworben werden müssen.
Die neuen 275 öffentlich geförderten Wohnungen stellen sicher, dass die mgf mit ihren rund 2.500 Wohnungen im Treuhandbestand auch weiterhin eine unverzichtbare und wichtige Säule der Wohnraumversorgung in Farmsen bleibt.
Bei diesem Wohnungsbau-Projekt wird auch die neue Bodenpolitik des Senats deutlich. Es werden keine städtischen Flächen mehr an den Höchstbietenden verkauft, sondern mit einem sozialen Konzept an Wohnungsbauunternehmen bzw. Genossenschaften vor Ort vergeben. Das unterbindet Spekulation und sorgt dafür, dass die Mieten in Hamburg weniger stark steigen als in anderen Großstädten. Hamburg geht hier einen sozialen Weg bei der Bodenpolitik.
Grundlage für die Entwicklung ist ein zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der mgf geschlossener Treuhandvertrag vom 10. Oktober 2017. Mit dem Treuhandvertrag werden die Flächen der Freien und Hansestadt Hamburg für eine Festlaufzeit bis zum Jahr 2077 an die mgf übergeben, die Wiederrum bis 2026 acht neue Baukörper errichten und damit insgesamt 17.000 qm Wohnfläche herstellen wird.
Außerdem sind zwei Tiefgaragen mit rund 125 Stellplätzen geplant. Das Konzept mit der geplanten Nachverdichtung wurde mit der Drucksache 21/13047 auch der Hamburgischen Bürgerschaft vorgelegt, die dem ausdrücklich zugestimmt hat. Die mgf hat sich dazu verpflichtet, für die Errichtung Fördermittel der Hamburgischen Investitions- und Förderbank in Anspruch zu nehmen und ermöglicht damit die Vermietung an Menschen mit geringem Einkommen.
Lars Pochnicht