Diese Frage kann mit einem klaren JA beantwortet werden. Aber vor dem Hintergrund der anhaltenden Belastung der Hamburger Krankenhäuser durch die Corona-Pandemie appellieren die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen mit einem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag an die Hamburger Bevölkerung, zu Silvester mit Feuerwerkskörpern zurückhaltend umzugehen.
Für die Hamburger Feuerwehr und den Rettungsdienst ist die Silvesternacht stets die arbeitsreichste Nacht des Jahres, in den Notaufnahmen der Krankenhäuser versammeln sich alljährlich betrunkene und verletzte Personen mit leichten oder auch schweren Verletzungen. Gerade in dieser Zeit, in der angesichts steigender COVID 19-Fallzahlen die Intensivstationen und das Pflegepersonal insgesamt unter höchster Belastung stehen, sind unnötige Spitzen durch unvorsichtigen Umgang mit Feuerwerk oder über das angemessene Maß ausgelassene Partys zum Jahreswechsel wenig hilfreich und gefährden das Leben derjenigen, die unverschuldet medizinische Versorgung benötigen.
Daher sollen die Bereiche um Binnenalster und Rathausmarkt in der Silvesternacht – wie bereits in den Vorjahren – von der Feuerwerksnutzung ausgenommen werden. In der Vergangenheit war es hier immer wieder zu angespannten Sicherheitslagen und Verletzungen von Personen gekommen. Darüber hinaus sollen innerhalb des Ring 1 weitere feuerwerksfreie Zonen geprüft werden.
Das bereits zum Jahreswechsel 2020/21 reduzierte Feuerwerks-Spektakel wurde insbesondere von Hunde- und Katzenbesitzern, aber auch Familien mit kleinen Kindern, durchaus begrüßt. Auch vor diesem Hintergrund haben sich die rot-grünen Regierungsfraktionen darauf verständigt, dass im Frühjahr 2022 der Jahreswechsel 2021/2022 im Rahmen einer Überprüfung auf den Umfang der gezündeten Feuerwerkskörper und die damit einhergehende Umweltbelastung sowie medizinische Notfälle hin analysiert werden, um daraus Empfehlungen für künftige Jahreswechsel abzuleiten.
Für das Silvesterfest 2022/23 wollen die Regierungsfraktionen außerdem eine feuerwerksfreie Jahreswechselveranstaltung im Hafen- oder Innenstadtbereich prüfen lassen, die auf nachhaltige Alternativen wie etwa Laser oder Drohnen setzt. Andere Metropolen insbesondere in Asien haben bereits beim letzten Jahreswechsel sehr positive Erfahrungen damit gemacht und für Aufsehen gesorgt.
Lars Pochnicht
Anmerkung der Redaktion: Der Senat hat Anfang Dezember beschlossen, dass es zum Jahreswechsel erneut Einschränkungen geben soll. So wird der Verkauf von Feuerwerk erneut verboten, außerdem wird auch das Abbrennen von Feuerwerk an besonders publikumsträchtigen Plätzen in der Innenstadt untersagt.