Der aktuelle Wohnungsbauboom und die eingeleitete Verkehrswende in Hamburg verknappen den Raum für öffentliche Stellplatzflächen auch in Wandsbek zusehends.
Viele Interessen müssen beachtet und in Einklang gebracht werden, was nicht immer möglich ist. Zudem führen geänderte Lebensgewohnheiten in unserer digitalisierten Gesellschaft, wie etwa das vermehrte Online-Bestellen von Waren, zu mehr Verkehrsströmen und einer stärkeren Nachfrage nach kurzzeitigen Stellplatzflächen.
Etwa Handwerksbetriebe und Paketzusteller haben es immer schwerer, für ihre Dienstleitungen Parkmöglichkeiten in Wohngebieten zu finden. Mit dieser Herausforderung möchte sich die rot-grüne Bezirkskoalition in Wandsbek auseinandersetzen und regt dazu an, mehr Kurzzeitparkplätze im öffentlichen Raum ein- zurichten.
Mit dem hierzu eingebrachten Antrag in der Bezirksversammlung möchte die rot-grüne Koalition sich zunächst von der zuständigen Fachbehörde und der Polizei berichten lassen, unter welchen Umständen Kfz-Kurzzeitstände in Hamburg ausgewiesen werden und wie auf höhere Bedarfe angemessen reagiert werden könnte. Hierbei sollen auch die aktuellen Konzepte zur Bewirtschaftung des Parkraums für Wandsbek vorgestellt und diskutiert werden. Gemeinsam mit der Bezirksverwaltung wollen wir nach Möglichkeiten suchen, dort, wo Bedarf besteht und dies umgesetzt werden kann, mehr Kurzzeitparkplätze in Wandsbek auszuweisen.
Xavier Wasner, Mitglied im Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft der SPD-Fraktion Wandsbek: „Für Wirtschaftsverkehre und Lieferanten wird es immer schwieriger in Wohngebieten Stellplatzflächen zu finden. Stattdessen werden häufig Radwege, Einfahrten oder die Straße kurzzeitig zugeparkt – zum Unmut vieler VerkehrsteilnehmerInnen und AnwohnerInnen. Wir wollen den öffentlichen Raum für alle besser nutzbar machen und auf geänderte Lebensge wohnheiten reagieren. Mehr Kurzzeitparkplätze könnten hierfür eine Lösung sein.“
Jan Otto Witt, Fachsprecher für Mobilität der Fraktion der Grünen: „Der Platz in den dicht bebauten Gebieten ist wertvoll – zu wertvoll als dass pro Tag nur ein bis zwei unterschiedliche Fahrzeuge den kostbaren Parkraum beanspruchen. Durch die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen erwarten wir eine höhere Fluktuation durch die zeitliche Begrenzung der Nutzung und so eine höhere Effizienz pro Parkplatz. Parkplätze auf öffentlichem Grund sind nicht umsonst, sie belasten die Stadt finanziell. Mit einer Parkraumbewirtschaftung kann nicht nur die Fluktuation gesteigert werden, mit den Parkgeldern können auch die Kosten für Parkplätze verringert werden.“
Marc Buttler