Beton, Stahl, Sand, Kies … das sind die Werkstoffe die heutzutage jeder nennen würde, wenn es um die Errichtung von modernen Gebäuden geht. Holz? Damit baut doch keiner mehr. Doch!
Mit der Hamburgischen Bauordnung von 2018 hat Hamburg bundesweit einen Trend gesetzt. Unter bestimmten Rahmenbedingungen ist damit die Errichtung von Massivholzbauten bis zur Hochhausgrenze möglich. Erste bekannte Projekte sind in Wilhelmsburg und Neugraben-Fischbek umgesetzt worden.
Das Bauen mit Holz hat viele Vorteile. Vorfertigung beispielsweise verkürzt Bauzeiten, Aufstockungen im Bestand sind statisch einfacher, günstiger und schneller realisierbar. Um diese positive Entwicklung weiter voranzubringen, haben die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen einen Antrag für eine „Hamburger Holzbaustrategie“ in der Hamburgischen Bürgerschaft auf den Weg gebracht. Der Senat soll dabei aufzeigen, wie hoch tatsächlich das Potenzial zur Reduzierung von schädlichen Treibhausgasen ist und wie der Holzbau nachhaltig umgesetzt und auch verbindlich zertifiziert werden kann.
Außerdem sollen u.a. bei Konzeptaus-schreibungen von städtischen Grundstücken Holzbau ein Bewertungskriterium sein, zudem bei öffentlichen Bauprojekten die Verwendung zertifizierter Forstprodukte gewährleistet werden.
Hamburg geht bei seiner Holzbaustrategie neue Wege und soll Bauherren auch Unterstützung und Beratung anbieten. Dazu wird eine Geschäftsstelle „Qualitätssicherung Holzbau“ eingerichtet, die als Anlaufstelle für Bauwillige dient und den Holzbau in der traditionellen Backsteinstadt Hamburg zur Bekanntheit und vielleicht künftig auch Beliebtheit verhelfen.
Übrigens gibt es auch einen ganz pragmatischen Grund den Werkstoff Holz zu nutzen. Sand und Kies sind mittlerweile Mangelware und zuletzt hat auch der Verband der Norddeutschen Wohnungswirtschaft vor einer Knappheit dieser Bau-Rohstoffe gewarnt.
Also ist es klug, alternative Werk- und Baustoffe in der Hinterhand zu haben, um auch in Zukunft einen bezahlbaren und nachhaltigen Wohnungsbau in Hamburg zu ermöglichen.
Lars Pochnicht
Beitragsbild:
Holzbau (Bild: Manfred Antranias Zimmer/ Pixabay)