Für mich war es nie eine Frage, der ich mich stellen musste. Für mich war und ist das Impfen gegen Viren und andere Erreger keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Wenn ich nur daran denke, wie ein Freund von mir sein Leben lang durch eine verhinderte Polioschutzimpfung ein steifes und verkürztes Bein hatte und durch die Behinderung stark beeinträchtigt war, bin ich meinen Eltern dankbar für die Teilnahme an der damaligen Schluckimpfung.
Für meine Eltern ging es mit der Teil-nahme an den empfohlenen Impfungen für Ihre Söhne aber nicht nur um unseren langfristigen Schutz, sondern auch um den Schutz der Gemeinschaft. Denn Tatsache war schon lange vor Corona oder Covid 19: die Herdenimmunität und der Schutz aller kann nur gewährleistet werden bei einer Impfung der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung.
Und mal ehrlich, wem haben die Impfungen gegen Masern, Pocken, Diphtherie, Scharlach, Röteln, Keuchhusten, Kinderlähmung usw. denn geschadet. Doch eigentlich nur denen, die sie nicht bekommen haben.
Im Laufe meines Lebens kamen bei mir auch noch ganz wichtige andere Impfungen hinzu, wie z.B. gegen Tuberkulose, Hepatitis A + B oder Tetanus als Selbstschutz für mich und Schutz vor Übertragungen bei Einsätzen als freiwilliger Feuerwehrmann.
Da ich mit meiner Familie auch Reisen ins ferne Ausland machen konnte, haben wir uns aufgrund der Empfehlungen natürlich auch gegen Typhus, Tollwut usw. impfen lassen ohne über die Impfreaktionen wie rote Einstic-stellen, Müdigkeit und Muskelkater (völlig normal bei einer Impfung) zu diskutieren.
Jetzt, im fortgeschrittenen Alter, ist für mich auch die jährliche Grippeschutzimpfung eine Selbstverständlichkeit. Dazu kam natürlich auch die Impfung gegen Pneumokokken, zum begleitenden Schutz gegen die möglichen Folgen von Corona.
Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Die schnelle Entwicklung eines oder mehrerer Impfstoffe gegen Covid 19 sollte uns glücklich machen und wir sollten sie nutzen. Sie versetzen uns in die Lage nach einer weltweiten Pandemie wieder zur Normalität zurückzufinden. Und das mit zwei kleinen Piksern.
Und noch mal für die Querdenker und Skeptiker: Die Einschränkung meiner persönlichen Freiheit nehme ich gerne hin, wenn ich Solidarität üben kann und damit dazu beitragen kann, diese Pandemie so schnell wie möglich zu überwinden. Es kann, hoffentlich in ferner Zukunft, weitere davon geben, gegen die wir uns dann auch wehren müssen. Dagegen ist so eine Impfung (auch wenn es zweimal pikst) ein Klacks.
Harm-Dieter Hauto