Der Baubeginn für die neue S-Bahn-Linie S4 nach Rahlstedt, Ahrensburg, Bargteheide und Bad Oldesloe rückt näher:
Der Senat hat Ende Oktober, der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft im November den Bau und den Hamburger Anteil an der Finanzierung der S4 von Altona nach Bad Oldesloe beschlossen. .
Noch in diesem Jahr wird zudem der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt erwartet. Damit könnten die Bauarbeiten 2020 beginnen.
Die dem Senatsbeschluss zugrundeliegende ausgehandelte Vereinbarung zur Finanzierung des Projekts, das inklusive der Risiken und der inflationsbedingten Preissteigerungen bis Ende der 2020er Jahre 1,847 Mrd. Euro kosten soll, sieht folgende Kostenaufteilung vor:
Der Bund übernimmt einen Anteil in Höhe von 1,473 Milliarden Euro. Hamburg und Schleswig-Holstein teilen sich die übrigen Kosten im Verhältnis 2/3 zu 1/3.
Hamburg wird sich somit mit 236 Millionen Euro am Bau der S4-Strecke beteiligen, Schleswig-Holstein mit 118 Millionen Euro.
Die Deutsche Bahn beteiligt sich mit bis zu 20 Millionen Euro an den Risiko-Kosten.
Die Hamburgische Bürgerschaft wird die Drucksache voraussichtlich im Dezember endgültig beschließen.
Mit der Vereinbarung über die Finanzierung zwischen Hamburg, Schleswig-Holstein, dem Bund und der Deutschen Bahn steht einer der letzten offenen Punkte der für den Bau der S4-Ost jetzt kurz vor dem Abschluss.
Das Projekt S4-Ost wird seit vielen Jahren von einem breiten politischen Bündnis beiderseits der Landesgrenze getragen. Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt.
Daher haben sich die Bürgerschaft in Hamburg und der Landtag in Schleswig-Holstein erst kürzlich wiederholt zu diesem wichtigen Infrastrukturprojekt bekannt.
Mit der neuen S-Bahn-Linie werden rund 250.000 Bürgerinnen und Bürger an das Hamburger S-Bahn-Netz angeschlossen. Die geplante Taktverdichtung (10-Minuten-Takt bis Ahrensburg und 20-Minuten-Takt bis Bargteheide) bedeutet eine enorme Verbesserung für die vielen tausend Pendlerinnen und Pendler auf der Strecke.
Damit gewinnt der Öffentliche Nahverkehr weiter an Attraktivität und motiviert zum Umstieg vom Auto auf die Bahn.
Prognostiziert wird nahezu eine Verdreifachung der Fahrgastzahlen im Vergleich zur heute auf der Strecke fahrenden RB81.
Das Projekt S4 beinhaltet den Bau einer zweigleisigen S-Bahn-Strecke von Hasselbrook bis Ahrensburg und den Bau einer eingleisigen S-Bahn-Strecke von Ahrensburg bis Ahrensburg-Gartenholz.
Zwischen Hamburg-Altona und Hasselbrook soll sie die bereits vorhandenen S-Bahn-Gleise mitnutzen, zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bad Oldesloe die Fernbahngleise.
Die S4 wird dann zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt fahren, bis Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im Stundentakt.
Für die S4 sollen zudem zusätzliche Haltestellen errichtet werden, in Hamburg sind das Wandsbek Rathaus, Bovestraße, Holstenhofweg und Pulverhof.
Die RB81 wird durch die S4 ersetzt. 2020 soll mit dem Bau begonnen werden, 2025 eine Teilinbetriebnahme bis Rahlstedt erfolgen.
Ende 2027 soll das Gesamtprojekt bis Bad Oldesloe fertiggestellt sein.
Lars Pochnicht