Der HVV wird seine Preise zum Fahrplanwechsel im Dezember höchstens im Umfang der letztjährigen Inflationsrate (2018: 1,8 Prozent) erhöhen. Für 2019 ergibt sich damit eine durchschnittliche Erhöhung der Tarife von 1,3 Prozent, da für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Senioren keine Preiserhöhungen vorgesehen sind.
Auch auf den bisher üblichen Strukturzuschlag wird verzichtet. Mit ihm hätte die Tariferhöhung bei über 3,0 Prozent gelegen.
Auf Wunsch der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist das HVV-ProfiTicket für drei und fünf Ringe von der inflationsbegrenzten Tarifanpassung ausgenommen.
Die Kostensteigerungen der HVV-Verkehrsunternehmen begründen sich vor allem durch die Entwicklung der Löhne und der Preise für Strom und Diesel, die in der Regel über der normalen Inflation liegen. Sie werden künftig nicht mehr vollständig an die Fahrgäste weitergegeben. Damit wird der Kostendeckungsgrad der Hochbahn wieder sinken.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat die Preisbremse angezogen. Für Hamburg ist die entscheidende Frage wie kann der Anteil des HVV am Gesamtverkehrsaufkommen deutlich erhöht werden.
Ziel ist es mit Blick auf die für den Klimaschutz notwendige Verkehrswende möglichst viele Bürgerinnen und Bürger davon überzeugen, auf Bus und Bahn umzusteigen.
Für die SPD ist klar, dass dazu zwei Faktoren gehören. Zum einen muss es eine Preisbremse bei den HVV-Tarifen geben, um den Kostenanstieg auf den Inflationsausgleich zu begrenzen. Zum anderen muss mit weiteren Taktverdichtungen, neuen Bahn- und Buslinien, neuen Haltestellen und längeren Zügen das Angebot ausgeweitet werden.
Mit den zusätzlichen Mitteln der Stadt will Hamburg beides schaffen. So soll der ÖPNV in Hamburg fair und bezahlbar bleiben und sein Anteil am Mobilitätsmix deutlich zunehmen.
Die Preisstruktur des HVV wird fortlaufend überprüft und weiterentwickelt. So hat die rot-grüne Koalition etwa Vergünstigungen für Seniorinnen und Senioren durchgesetzt.
Im nächsten Jahr soll außerdem ein HVV-Jugendticket, das preislich dem günstigen Semesterticket für Hamburger Studierende nahekommt, Schülerinnen und Schülern, Fach- und Berufsschülern, Auszubildenden und Menschen in ähnlichen Lebenslagen die Nutzung des HVV preislich erleichtern.
Lars Pochnicht