Rot-Grüner Senat sorgt für bezahlbaren Wohnraum. Eines der drängendsten Probleme Hamburgs, wie auch vieler anderer Metropolen weltweit, sind steigende Mieten. Einerseits durch den stetig wachsenden Zustrom neuer Einwohner und der damit erhöhten Nachfrage bedingt, andererseits jedoch auch angetrieben durch Spekulationen von Investoren und schlichte Gier nach höherer Rendite. Hamburg hat hier ein Zeichen gesetzt und den Kampf um bezahlbaren Wohnraum erfolgreich aufgenommen.
Zwei Beispiele: In Farmsen hat die Mieter- und Wohnungsbaugenossenschaft „Gartenstadt Farmsen eG“ im Januar Richtfest für ihren ersten Wohnungsneubau feiern können. 58 von insgesamt 188 öffentlich geförderten Wohnungen baut die Genossenschaft, insgesamt werden an der August-Krogmann-Straße 349 Wohnungen errichtet. Der „Hamburger Drittel-Mix“ ist hier sogar übererfüllt. Lediglich 103 Wohnungen werden frei finanziert.
Insgesamt wurden im zurückliegenden Jahr 2017 3.165 Wohnungen mit einer Mietpreis- und Belegungsbindung von der Investitions- und Förderbank ermöglicht, 2.313 wurden bereits fertiggestellt. Der größte Teil sind klassische Sozialwohnungen (Anfangsmiete 6,40 €/qm), 551 Wohnungen wurden über den sogenannten 2. Förderweg ermöglicht. Diese richten sich speziell an Haushalte mit mittlerem Einkommen und einer Quadratmetermiete von 8,50 €.
Die Stadt hat diese bisher genutzten Instrumente für die Schaffung von günstigem Wohnraum jüngst um ein innovatives, neues Modell für Mietwohnungsbau im Bereich bis 8 € ohne öffentliche Förderung ergänzt. Umgesetzt wird sie unter anderem in Bramfeld. Eine Kommission der Finanzbehörde hat Ende 2017 den Verkauf von zwei Grundstücken für das Pilotprojekt beschlossen. Am Bramfelder Dorfgraben entstehen 154 Wohnungen, bei denen die Bauherren zu einer Netto-Kalt-Miete von 8,00 €/qm verpflichtet werden. Das neue Modell verpflichtet die Bauherren, innerhalb der ersten fünf Jahre auch bei Mieterwechseln die Miete nicht zu erhöhen. Anschließend gelten die üblichen Regeln aus dem BGB, Staffelmieten sind innerhalb der ersten 15 Jahre ausgeschlossen. Auch Kopplungsverträge für Pkw- oder Fahrradstellplätze werden nach dem Willen der Stadt ausgeschlossen. Am Bramfelder Dorfgraben sollen bald 154 Wohnungen entstehen, gemischt mit 2- bis 4-Zimmer Wohnungen. Bauherr ist eine Bietergemeinschaft, die aus der Genossenschaft „Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG“ und der Karl Danger Grundstücksverwaltung besteht.
Die günstigen Mieten werden insbesondere durch standardisiertes Bauen, etwa mit Hilfe von einheitlichen Grundrissen und Fensterformaten sowie einfachen Tragwerkskonstruktionen unter Vermeidung von Versätzen ermöglicht. Auch auf Aufzüge und teilweise Keller wird verzichtet.
So gehen Senat und Wohnungswirtschaft gemeinsam vielfältige Wege, um das drängende Problem der Mietsteigerung in unserer beliebten Stadt zu bekämpfen. Ziel dabei ist es, den Anstieg der Wohnungskosten wirksam zu dämpfen, eine Reduzierung der Mieten in Hamburg wird allerdings keiner versprechen können.
LP (Berner Bote, März 2018)