Die Senatorin für Stadtentwicklung, Dr. Dorothee Stapelfeldt, stellte Anfang Dezember den Mietenspiegel für das Jahr 2017 vor. Dieser erscheint seit 1975 alle zwei Jahre und gibt einen Überblick über die ortsübliche Vergleichsmiete für frei finanzierte Wohnungen jeweils vergleichbarer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage einschließlich der energetischen Ausstattung und Beschaffenheit. In den vergangenen zwei Jahren stiegen die Netto-Kaltmieten im Schnitt um 0,42 €/qm bzw. um 5,2 %. Die Mieten im frei finanzierten, ungebundenen Wohnungsbestand betrugen zum 1. April 2017 durchschnittlich 8,44 €/qm.
Damit liegt der Anstieg der Mieten zwischen 2015 und 2017 etwas unter dem der vorangegangenen zwei Jahre. Damals waren es 6,1 %. Die Mietenentwicklung liegt aber immer noch deutlich über der allgemeinen Preissteigerung von 1,7 % im selben Zeitraum und verdeutlicht, wie angespannt der Wohnungsmarkt in Hamburg noch immer ist. Zwar liegen hamburgweit rund 53 % aller Mieten unter einer Schwelle von 7,50 €/qm und es gab sogar einen Rückgang der Mieten gegenüber 2015 in einigen Teilsegmenten – etwa von knapp 10 % bei kleineren Altbauwohnungen und solchen mit Baujahren zwischen Ende der 70er und Anfang der 90er Jahre. Dennoch bleibt die Wohnungsbaupolitik eine der zentralen Herausforderungen, welcher der Senat mit 16.000 gebauten Wohnungen in 2015 und 2016 entschlossen annimmt.
Relevant für den Mietenspiegel 2017 waren ca. 540.000 Wohnungen. Erhoben wurden nur solche Mieten, die innerhalb der vergangenen vier Jahre erhöht oder neu vereinbart wurden. Dabei waren 43 % der erhobenen Mieten Neuvertragsmieten. Diese hohe Quote zeigt, dass der Wohnungsmarkt in Bewegung ist und Hamburg weiterhin äußerst attraktiv auch für den Zuzug aus dem Umland ist.
Im Städtevergleich der Mieten nimmt Hamburg, ähnlich wie 2015, eine Position im Mittelfeld ein. In München gelten im Schnitt 11,23 €/qm, in Berlin 6,39 €, in Stuttgart 8,95 € und in Frankfurt 8,82 €.
Lars Pochnicht (Berner Bote, Januar 2018)