Am 5. April 2017 wurde der Orientierungs- und Verteilungsschlüssel (OVS) zur Flüchtlingsunterbringung vorgestellt. Zusammen mit der Volksinitiative „Hamburg für gute Integration!“ (HGI) sowie dem Dachverband „Initiativen für erfolgreiche Integration Hamburg“ (IFI) wurde der Schlüssel für eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingsunterkünften erarbeitet. Er dient als eine Orientierungshilfe bei der Errichtung neuer Standorte der öffentlich-rechtlichen Unterbringung und basiert auf Daten zur Einwohnerzahl, der Fläche und dem Sozialstatus.
Das Amt für Soziales – SI3, Stabsstelle für Flüchtlinge und übergreifende Aufgaben – der Sozialbehörde hat mit Stand 01.02.2024 den aktuellen Stand der Verteilung von Flüchtlingsunterkünften in der Stadt veröffentlich.
Die Auswertung des Orientierungs- und Verteilungsschlüssels zum 31.03.2024 lässt erwarten:
- 19 Stadtteile bieten mehr als 400 Plätze mehr als erforderlich und tragen so wesentlich zur Unterbringung bei. Dies sind Bahrenfeld, Rahlstedt, Harburg, Billbrook, Hammerbrook, Borgfelde, Fuhlsbüttel, Bergedorf, Billwerder, Winterhude, Rothenburgsort, St. Georg, Jenfeld, Niendorf, Groß Borstel, Wandsbek, Stellingen, Langenhorn, Curslack, Sinstorf (32.264 Plätze).
- In 30 Stadtteilen sind bisher keine Unterkünfte.
- In 44 Stadtteilen fehlen rechnerisch jeweils mehr als 200 Plätze, in insgesamt 51 Stadtteilen fehlen jeweils mehr als 150 Plätze.
Der Orientierungs- und Verteilungsschlüssel (OVS) ergibt sich aus der Einwohnerzahl (40 Prozent), der Fläche (20 Prozent) und der sozialen Struktur (Sozialmonitoring 40 Prozent). Daraus wird errechnet, wie Geflüchtete auf die Bezirke verteilt werden. Auch infrastrukturelle Kriterien wie Schulen, ärztliche Versorgung, ÖPNV und Polizeipräsenz finden Berücksichtigung.
Der Schlüssel hat allerdings nur Einfluss auf zukünftige Planungen, eine Umverteilung bestehender Unterkünfte findet nicht statt.