Sie prägen weite Teil der Stadterweiterung des auslaufenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts: Hamburgs historische Gebäude und Gebäudeensembles aus rotem Backstein oder gründerzeitlichen weißen Putzbauten entlang der Alster und den Kanälen.
Die Fraktionen von SPD und Grünen haben Anfang März in der Ham‐ burgischen Bürgerschaft eine Initiative gestartet, dieses wertvolle baukulturelle Erbe zu erhalten und gleichzeitig die Potenziale bei der energetischen Sanierung zu erkennen und zu sichern.
Betroffen sind alle Gebäude, die vor 1919 errichtet wurden und noch nicht den heute notwendigen Energiestandards entsprechen. Als erste Maßnahme ist ein Austausch zur Potenzialerkennung vorgesehen, in dem der Senat mit den wichtigsten Akteuren – die Wohnungswirtschaft, der Grundeigentümerverband, dem Denkmalschutz und der Handwerkskammer – in den Dialog eintritt.
Im besonderen Fokus steht dabei die Fassadengestaltung. Denn anders als etwa bei Nachkriegsbauten aus den 50er und 60er Jahren können hier nicht einfach neue Fassaden über die glatten Putzwände gesetzt werden. Es braucht kreative und innovative Verfahren aus den Klimahandwerken.
Ziel der Initiative ist schließlich die Beschreibung eines verbindlichen Sanierungspfades, um die Klimabilanz im Gebäudesektor zu verbessern. Zudem soll die bisherige Förderpraxis auf den Prüfstand gestellt werden, um geeignete und punktgenaue Förder- und Anreizmittel bereitstellen zu können.
Lars Pochnicht