So langsam wird es wieder kälter und wir müssen uns auf Glätte und Schnee einstellen. Für Radfahrerinnen und Radfahrer ist dies stets auch eine Jahreszeit, bei der die Nutzung des Fahrrads nicht immer Freude macht und sogar gefährlich werden kann. Aber auch zu Fuß gehende mit und ohne Mobilitätseinschränkungen haben mitunter wenig Freude auf glatten oder matschnassen Gehwegen.
Der Hamburger Senat und die Stadtreinigung Hamburg haben aus diesem Grund das Winterdienst-Programm optimiert und werden in dieser Saison erstmals umweltfreundliche Taumittel auf Radwegen testweise zum Einsatz bringen. Besonderer Fokus soll auf anliegerfreie Gehwege, ausgewählte Radwege und Bereiche rund um Bus-Haltestellen gelegt werden. Außerdem ist geplant, dass der Ablauf der Reinigung optimiert wird und damit ein großes und lückenloses Netz von Alltags-Radweg-Routen definiert, dass zielgerichtet gereinigt werden soll, übrigens künftig zwei- statt nur einmal am Tag. Das betrifft sowohl die innere als auch die äußere Stadt. Fortan orientiert sich der Winterdienst für Radfahrende nicht mehr primär an Hauptverkehrsstraßen, sondern sowohl an Velorouten als auch an wichtigen Hauptverkehrsstraßen mit nachweislich hohem Radverkehrsaufkommen. Dadurch erhöht sich das bearbeitete Streckennetz von 280 auf 312 km (beidseitig gerechnet, die reine Straßenlänge beträgt 156 km) und das Streunetz von 400 auf 625 km (zweimalige Bearbeitung).
Zudem stellt eine Erweiterung der Fahrzeugflotte sicher, dass die Räum- und Streumaßnahmen nahezu gleichzeitig und nicht mehr nacheinander erfolgen können. Dafür ist die Einsatzzentrale der Stadtreinigung rund um die Uhr besetzt, übrigens bereits seit dem 1. November, und kann die bis zu 850 Einsatzkräfte mit ihren 350 Fahrzeugen optimal einsetzen. Ihnen obliegt die Sicherung von circa 3.200 Streukilometern auf Fahrbahnen, 660 km auf wichtigen Gehwegen ohne Anlieger (denn zunächst sind stets die Anlieger in der Sicherungspflicht vor ihren Grundstücken), 8.400 Zebrastreifen, 4.250 Bushaltestellen sowie 600 km Radwegenetz. 22 Sofortruf-Fahrer stehen ständig in Bereitschaft, um auf Hinweise zu glatten Stellen zu reagieren, die von HVV oder Polizei gemeldet werden. Auch der „Normalbürger“ kann glatte und gefährliche Stellen melden. Dazu wird von November bis März in der SRH-App die Funktion „Glätte melden“ ergänzt, bei der gleich ein Foto und die Adresse der glatten oder verschneiten Stelle gemeldet werden kann. Natürlich gibt es auch weiterhin die Winterdienst-Hotline unter der Telefonnummer 25 76 13 13.
Lars Pochnicht