Hamburg wächst. Und daraus folgt, dass auch die Angebote für Kinder und Familien mitwachsen müssen.
Aus diesem Grund will der SPD-geführte Senat im Rahmen der Schulentwicklungsplanung die Kooperation von Kitas und Schulen intensivieren.
Sozial-, Schul- und Finanzbehörde wollen gemeinsam das Angebot an Kita-Plätzen in der ganzen Stadt weiter ausbauen, indem die ersten Etappen der Bildungskette enger miteinander verknüpft werden.
In den kommenden fünf Jahren sollen deshalb an mindestens 50 Schulstandorten Kitas erweitert oder neu gebaut werden. Der Senat hat sich das Ziel gesetzt, damit über 5.000 zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen.
Hamburg möchte allen Familien gute Bedingungen bieten. Dabei hat ist es besonders wichtig die Bildungs- und Betreuungsangebote für die Jüngsten zu verbessern. Die von der SPD geführten Fachbehörden wollen nicht nur Finanzmittel in den Bau von Gebäuden stecken, sondern ein frühes und sehr gutes Bildungsangebot weiterentwickeln, dass allen Kindern gleiche und gerechte Chancen im Leben bietet.
Hamburg setzt auf ein leistungsfähiges Gesamtsystem das frühkindliche Bildung und einen klugen Übergang von der Kita in die Schule bietet. Hierfür will der Senat ein neues, erweitertes und gemeinsames Erziehungs- und Bildungsverständnis weiter voranbringen. Die Entwicklung gemeinsamer Standorte soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Mit diesem Ansatz soll eine Infrastruktur um die Entwicklung von Kindern herum geschaffen werden und weitere Angebote aus dem Sozialraum miteinbezogen werden.
„Im Rahmen der Umsetzung der Schulentwicklungsplanung sollen in den kommenden zehn Jahren 44 neue Schulen gegründet werden“, sagte Schulsenator Ties Rabe in der Landespressekonferenz und ergänzte, „dass an deutlich über 100 weiteren Standorten umfangreiche Neubauten, Erweiterungsbaumaßnahmen und Sanierungen durchgeführt“ werden. Den Schülerinnen und Schülern sollen hierdurch moderne Lern-umgebungen zur Verfügung gestellt, in denen das Lernen durch eine zeitgemäße Ausstattung gefördert wird. Dabei handelt es sich um eines der größten Investitionsvorhaben der Stadt: im kommenden Jahrzehnt investiert Hamburg über 4 Mrd. €. Gemeinsames Ziel ist es, in den kommenden fünf Jahren an mindestens 50 Schulstandorten Kitas zu erweitern oder neu zu etablieren.
Die Versorgung an Kita-Plätzen wurde bereits in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut, auch weil die Kindertagesbetreuung in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Kitas werden heute als erster institutionelle Bildungsabschnitt verstanden. Um den Kindern den Übergang in die Grundschule zu erleichtern, ist eine frühzeitige Abstimmung und Kooperation zwischen Tageseinrichtungen und Schulen sehr sinnvoll. Bereits heute gibt es unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit im Bereich der Ganztagesbetreuung. Um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, braucht es allerdings auch einfach mehr Kitas bzw. mehr Plätze in den Kitas. Zukünftig sollen deshalb bei der Entwicklung von Schulstandorten zugleich auch Kita-Standorte mitgedacht und nach Möglichkeit auch errichtet werden. Dadurch ergeben sich für beide Einrichtungen Vorteile: Die Mitarbeiter können enger zusammenarbeiten, Übergänge und Kooperationen können noch besser gestaltet und Grundstücksflächenpotentiale besser genutzt werden. Das ist vor allem aufgrund der Flächenknappheit in der wachsenden Stadt von großer Bedeutung. Und mit dem Wachstum der Stadt wird so auch die Entwicklung der sozialen Infrastruktur voran- gebracht. Für den Bau von schulintegrierten Kita-Flächen stellt der Senat in den kommenden Jahren investive Mittel von jährlich 5 Mio. € zur Verfügung.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Kita-Haus für 80 Kinder. Wie bereits für Schulen, wurde auch für Kitas ein modulares Modell entwickelt. Das Kita-Haus kann aufgrund seiner modularen Struktur innerhalb kurzer Zeit auf Schulgrundstücken errichtet werden. Die Raum- aufteilung lässt sich an die individuellen Anforderungen des jeweiligen Kita-Trägers anpassen und verfügt abweichend zu Schulgebäuden beispielsweise über eine Fußbodenheizung sowie bodentiefe Fenster. Alle Kita-Häuser sind aus Holz und erhalten ein Gründach. Der Kita-Träger wird in die Planung eng eingebunden und schließt vor Einzug einen Mietvertrag mit der Stadt. Alternativ wird auf Grundstücken auch geprüft, ob Kitas in neue Schulgebäude integriert werden können.
In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrere Projekte vorangetrieben und das Verfahren eingeleitet. So erweitert auf dem Grundstück der Grundschule Hasenweg (Sasel) die Rudolf-Ballin- Stiftung die ansässige Kita um 59 Plätze und erwirbt hierfür eine Fläche im Erbbaurechtsverfahren. Das letzte Projekt freut mich besonders, da ich vor einigen Jahren den Kontakt zwischen der Rudolf-Ballin Stiftung und der Schulbehörde herstellen konnte und das Projekt damals auf den ersten Metern begleitet habe.
Lars Pochnicht