Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben auf der ersten Bürgerschaftssitzung im neuen Jahr ein Pilotprojekt für rote Einfärbung von Radfahrstreifen mit einem ökologischeren Material auf den Weg gebracht.
Radfurten und Radfahrstreifen werden in Hamburg zunehmend rot eingefärbt, um zu einer besseren Sichtbarkeit und somit zu einer Verbesserung der Sicherheit im Radverkehr beizutragen.Insbesondere in Kreuzungssituationen wird mit einer roten Einfärbung der Radfurten und Radfahrstreifen gearbeitet, um für mehr Übersicht im Spurenverlauf zu sorgen.
Aktuell wird die rote Einfärbung von Radfurten und Radfahrstreifen in Hamburg vorwiegend durch den Einsatz von Heißplastik als Beschichtung umgesetzt. Dieses Material bringt sowohl eine Belastung für die Umwelt als auch einen hohen Aufwand beim Auftragen mit sich. Durch Abrieb können kleine Plastikpartikel – sogenanntes Mikroplastik – aus dem Fahrbahnbelag bei Niederschlag in die Kanalisation und in die Ökosysteme gelangen.
Die zunehmende Belastung der Umwelt durch Mikroplastik stellt aber nicht nur eine Gefahr für Tiere dar, sondern kann auch ein Risiko für die Gesundheit der Menschen bedeuten. Daher gilt es, Alternativen für derartige Fahrbahnbeläge zu prüfen.
In Bremen wurde kürzlich ein Radweg mit einem nachhaltigeren roten Fahrbahnbelag hergestellt. Hier wurde eine dünne As-phaltdeckschicht in Kaltbauweise (DSK) aufgebracht, der eine rote Gesteinskörnung beigemischt ist. Dieser Fahrbahnbelag weist umweltverträglichere Ausgangsmaterialien auf und könnte zudem helfen, den zeitlichen Aufwand beim Bau zu verringern, da die aktuell in Hamburg verwendete Beschichtung auch noch aufwändig zu verarbeiten ist.
Der Einsatz dieses alternativen Fahrbahnbelags sollte in Hamburg für rot einzufärbende Radfurten und Radfahrstreifen geprüft werden, um das Wasser und die Böden Hamburgs zu schützen. Hierzu soll in einem ersten Schritt ein Pilotprojekt auch in Hamburg durchgeführt werden, bei dem eine dünne rote Asphaltdeckschicht in Kaltbauweise erstmals für Radfurten und Radahrstreifen verwendet wird.
Lars Pochnicht
Beitragsbild:
Radweg (Bild: Mabel Amber/Pixabay)