Die Stadt Hamburg hat in den letzten Wochen ein zentrales Impfzentrum in der Messehalle A3 errichtet. Es wurden dort einzelne Impfmodule und -straßen geschaffen.
Bei den Impfmodulen handelt es sich um räumlich selbstständige Einheiten, mit einem Einbahnstraßensystem in denen die Impfungen durchgeführt werden können. Sie können je nach Nachfrage und Bedarf in Betrieb genommen werden. In jedem der Module befinden sich acht Impfboxen.Bei voller Auslastung könnten pro Tag rund 7.000 Menschen geimpft werden. Geplant ist eine Öffnung an Werktagen von 8-20 Uhr. An Sonn- und Feiertagen kann es abweichende Öffnungszeiten geben. Sobald die Impfstoffe gegen das Corona-Virus durch die EU zugelassen sind und vor Ort zur Verfügung stehen, kann in Hamburg mit den Impfungen begonnen werden.
Für wen die Impfungen zuerst bereitstehen, ist bundeseinheitlich gesetzlich geregelt und richtet sich nach den Empfehlungen der unabhängigen Ständigen Impfkommission (StiKo) des Robert-Koch-Instituts. Da zunächst nur wenige Impfstoff-Anwendungsdosen zur Verfügung stehen ist am Beginn eine gezielte, priorisierte erste Impfphase erforderlich.
Impfungen erfolgen in der ersten Phase auf drei Wegen. Zunächst über das zentrale Impfzentrum in den Messehallen sowie durch mobile Teams, sofern ein transportfähiger Impfstoff für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen bereitsteht.
Eine weitere Möglichkeit ist die Impfung von medizinischem Personal direkt am Arbeitsplatz, beispielsweise im Krankenhaus.
Die gemäß bundeseinheitlicher Regelung impfberechtigten Personen in der ersten Phase können sich dann auf verschiedenen Wegen anmelden; in diesem Prozess wird die Impfberechtigung geprüft werden. Voraussichtlich sind zwei Termine zur Impfung erforderlich. Impfungen ohne Anmeldung werden im Impfzentrum nicht stattfinden können. Die Feststellung der Impfberechtigung wird beim Termin erneut vorgenommen und in Abhängigkeit von der jeweilig priorisierten Personengruppe erfolgen, z. B. durch die Vorlage eines amtlichen Ausweises, einer Arbeitgeberbescheinigung oder einer ärztlichen Bescheinigung.
Die Kassenärztliche Vereinigung übernimmt im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg die organisatorische und ärztliche Leitung. Es haben sich bereits in erheblichem Umfang Freiwillige für die Mitarbeit im Impfzentrum gemeldet, darunter viele Ärztinnen und Ärzte. Im Impfzentrum werden voraussichtlich eine Reihe weiterer Beschäftigter tätig sein, Apotheker, pharmazeutisch-technische Assistenten, sowie Verwaltungs-, Sicherheits- und Logistikpersonal. Die Kosten für die Impfungen der ersten Phase werden zwischen dem Bund und dem Land Hamburg geteilt.
Lars Pochnicht