Im Jahr 2020 hat Hamburg 203,8 Mio. € in den Schulbau investiert, bis 2022 sind zudem weitere Investitionen in Höhe von 600,5 Mio. € vorgesehen, das hat der Senat in der Antwort auf eine Anfrage der SPD-Fraktion mitgeteilt.
Die umfangreichen Investitionen in den Schulbau sind notwendig, um den steigenden Zahlen an Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden.Bis 2030 werden voraussichtlich mehr als 40.000 zusätzliche Kinder und Heranwachsende Hamburgs Schulen besuchen. Bereits von 2011 bis 2019 hat Hamburg 3,3 Mrd. € in den Bau moderner Schulgebäude sowie Sanierung und Instandsetzung investiert. Zudem wurde vor etwa einem Jahr mit dem Hamburger Klassenhaus ein effizientes Konzept für die kostengünstige und architektonisch ansprechende Erweiterung von Schulen in der Hansestadt vorgestellt.
Die Investitionen scheinen sich auch positiv auf die Lernergebnisse Hamburgs Schülerinnen und Schüler auszuwirken, so haben sich deren Leistungen in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich verbessert. Das zeigen unabhängige Leistungsbewertungen wie der Bildungsmonitor 2020 deutlich.
Doch um das erreichte Niveau auch halten zu können, braucht es massive Investitionen in die Infrastruktur. Die demographische Entwicklung zeigt, dass die Schulen bis 2030 Platz für 40.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler brauchen. Das ist eine immense Herausforderung, die sich nicht von heute auf morgen bewältigen lässt. Die geplanten Investitionen verdeutlichen die langfristig angelegte Strategie des Senats zur Stärkung der Hamburger Bildungseinrichtungen.
Ein Blick auf die Zahlen zur Erweiterung und Sanierung bestehender Schulen zeigt, dass nicht nur Neubauten im Fokus stehen: Im laufenden Schuljahr investiert der Senat 56,8 Mio. € in Hamburger Grundschulen, 88,7 Mio. € in Stadtteilschulen und 40,6 Mio. € in Gymnasien. 2021/22 werden für Ersatzbauten, Zubauten und Sanierungen an 42 Grundschulen bereits 233,3 Mio. € aufgewendet, 219,6 Mio. € erhalten 20 Stadtteilschulen und 65,8 Mio. € gehen an 13 Gymnasien. Das sind – allein für Sanierungen – beeindru-ckende Summen, die zeigen, dass Hamburg die richtigen Schwerpunkte setzt und der Einrichtung von guten Lernorten eine hohe Priorität beimisst. Mit dem Hamburger Klassenhaus wurde zudem ein kostengünstiges Konzept entwickelt, dass die Effizienz im Schulbau noch einmal deutlich steigern wird und zusätzliche Neubauoptionen schafft.
Zusätzlich bilden die hohen Investitionen einen gezielten Konjunktur- und Investitionsimpuls. Die Steigerung des mit Schulbau und Schulsanierung zusammenhängenden Investitionsvolumens ist auch ein Beitragzur wirtschaftlichen Folgebewältigung der Corona-Krise.
Lars Pochnicht
Beitragsbild: Neubau der Erich-Kästner-Schule in Farmsen-Berne im Januar 2021, Foto: Marc Buttler