Alle erwarten in diesen Tagen die Zulassung des ersten Impfstoffes gegen das Coronavirus. Damit stellt sich die Frage, in welcher Reihenfolge welche Personen geimpft werden.
Laut dem Vorschlag der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut sollen ältere Menschen über 80, Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner sowie bestimmtes Personal mit hohem Infektionsrisiko zuerst geimpft werden, diese Gruppe hat „eine sehr hohe Priorität“. Dies entspricht rund 8,6 Mio. Menschen in Deutschland.Als nächste größere Gruppe werden Menschen mit „Hoher Priorität“ geimpft. In dieser Gruppe sind rund 6,7 Mio. Menschen bundesweit betroffen. Dabei handelt es sich um Seniorinnen und Senioren zwischen 75 und 80 Jahren sowie Menschen mit Demenz oder einer geistigen Behinderung, die in Einrich-tungen betreut werden sowie dort beschäftigtes Personal.
Danach folgen ungefähr 5,5 Mio. Menschen mit „moderater Priorität“; auf dieser Stufe stehen etwa Ältere zwischen 70 und 75, Vorerkrankte mit erhöhtem Risiko und ihre engsten Kontaktpersonen, Menschen in Asylbewerber- und Obdachlosenunterkünften, enge Kontaktpersonen von Schwangeren, Personal mit moderatem Infektionsrisiko in medizinischen Einrichtungen und Kliniken sowie Personal in Gesundheitsämtern.
Weiter sollen Menschen mit „erhöhter Priorität“ folgen, Menschen zwischen 65 und 70, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie Menschen in prekären Arbeits- oder Lebensbedingungen. Das würde rund 6,9 Mio. Menschen betreffen.
Die nächste Stufe umfasst 9 Mio. Menschen mit „gering erhöhter Priorität“, etwa Menschen von 60 bis 65 Jahre, Personal in „Schlüsselpositionen“ der Landes- und Bundesregierungen, Beschäftigte im Einzelhandel sowie in der „kritischen Infrastruktur“ wie Feuerwehr, Bundeswehr, Polizei, öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) und Abfallwirtschaft.
„Niedrige Impfpriorität“ haben alle übrigen Menschen unter 65 Jahre, was etwa 45 Mio. der Bundesbürger entspricht.
Mittelfristig ist das erklärte Ziel, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu einer Impfung das Coronavirus anbieten zu können. Soweit alles gut vorangeht besteht die Hoffnung, dass wir diesen Zustand zum Winter nächsten Jahres erreicht haben werden.
Lars Pochnicht
Beitragsbild: Impfung, Foto: Angelo Esslinger/Pixabay (2015)