Die Schule Lienaustraße in Berne soll nach dem Willen der Wandsbeker rot-grünen Koalition zu einem gut angenommenen Mittelpunkt des Stadtteils werden, nachdem es nicht gelungen ist, den Schulbetrieb dort wieder aufzunehmen.
Marc Buttler, Vorsitzender der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Wir setzen uns dafür ein, dass in die Schule Lienaustraße wieder Leben einkehrt und dass gemeinsam mit dem Landesbetrieb Immobilien (LIG) und der Finanzbehörde rasch eine weitere Nutzung der Liegenschaft ermöglicht wird. Die Genossenschaft fux eG, der tus BERNE und der Verein KuBiz haben sich mit Finanzbehörde und Koalition über die Grundzüge der Zusammenarbeit verständigt, das begrüßen wir sehr.“
Die ehemalige Schule Berne soll zukünftig ein Ort für alle Menschen aus dem Stadtteil werden, mit einem Nutzungsmix aus Sport, Kultur, Gesundheit und Bildung. Der tus BERNE erhält zudem eine dauerhaft gesicherte Nutzung im Erdgeschoss des ehemaligen Schulgebäudes und auch die Nutzung der Sporthalle ist für den tus BERNE mit dieser Lösung für die Zukunft garantiert.
Julia Chiandone Fraktionsvorsitzende der Grünen: „Mit der fux eG wurde eine sehr engagierte und erfahrene Trägerin für das neue Stadtteilzentrum gewonnen. Die Genossenschaft hat zusammen mit dem tus BERNE und dem KuBiZ ein Konzept für die ehemalige Schule Berne erarbeitet, das sowohl bereits etablierte Institutionen in Berne als auch neue berücksichtigt. Wir begrüßen diese Entwicklung ausdrücklich und freuen uns, dass in die denkmalgeschützte Schumacher-Schule bald neues Leben einkehren wird. Wir werden uns im neuen Beirat engagieren und die Weiterentwicklung des Kultur- und Bildungszentrums Schule Lienaustraße aufmerksam begleiten.“
Jetzt sollen die konkreten Vereinbarungen zum Betrieb des Schulgebäudes zwischen den Akteuren und den Fachbehörden geschlossen werden, hierfür wurde das Wandsbeker Bezirksamt durch die Bezirksversammlung ermächtigt. Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung soll in die weiteren Schritte einbezogen werden.
Zwischen der Fachbehörde und der Genossenschaft fux eG soll in einem Erbpachtvertrag festgehalten werden, dass die zukünftigen Nutzer der Schule durch die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen nicht übermäßig wirtschaftlich belastet werden. Außerdem soll in diesem Vertrag die Einrichtung eines Beirates vorgesehen werden, der sich aus den örtlichen Akteuren, Politik und Verwaltung zusammensetzt. Mit Betriebsstart soll ein dauerhaft agierender den Betrieb des Stadtteil-, Sport- und Kulturzentrums begleitender Beirat eingesetzt werden. Dieser soll die Umsetzung des im Entwicklungsprozess erarbeiteten Nutzungs- und Betriebskonzepts und damit den zweckentsprechenden Einsatz der zur Verfügung gestellten öffentlichen Fördermittel und Investitionszuschüsse absichern.
Die im Jahr 1929/1930 nach den Plänen von Fritz Schumacher errichtete und leerstehende Schule Berne bietet im Rahmen der Neuentwicklungen im Umfeld des Schulgeländes Potenzial für die Einrichtung einer neuartigen Infrastruktur mit unterschiedlichen quartiersbezogenen Nutzungen und damit den Erhalt und die Sanierung des denkmalgeschützte Gebäudes.
Der tus BERNE wird Nutzer des gesamten Erdgeschosses inklusive Sporthalle und soll hier seine Geschäftsstelle einrichten. Zudem wird der tus BERNE Eigentümer und Betreiber einer noch zu errichtenden Einfeldsporthalle, die mit Multifunktions- und Pokerraum sowie Umkleiden ausgestattet sein soll.
Die steg Hamburg mbH wurde vom
Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) beauftragt, das Entwicklungspotenzial des ehemaligen Schulgebäudes an der Lienaustraße in Verbindung mit den umliegenden Flächen zu prüfen und in diesem Zusammenhang für die Schule Berne mit allen Beteiligten vor Ort ein Nutzungskonzept zu entwickeln, das alle einbindet und sich wirtschaftlich trägt.
Sollte die Wirtschaftlichkeit trotz aller Anstrengungen aller Beteiligten nicht erreicht werden, wird die Hamburgische Bürgerschaft fehlende Mittel aus dem Haushalt bereitstellt, damit dieses Projekt für den Stadtteil Realität werden kann.
Das neue Projekt greift wichtige Entwicklungen im Rahmen der Veränderung im Quartier auf und schafft einen Begegnungsort, der generationsübergreifend und offen für Diversität und Vielfalt ist.
Hinsichtlich der übrigen ehemaligen Schulflächen (Pavillionbauten) sieht der Koalitionsvertrag der Wandsbeker Koalition die Durchführung eines Bebauungsplanverfahrens mit umfassender Bürgerbeteiligung vor. Hierbei soll u.a. der größtmögliche Erhalt des Baumbestandes, Nachpflanzungen im Verhältnis 1:2, umfassender Baumschutz während der Bauarbeiten und die umfassende Einbeziehung aller Stakeholder sichergestellt werden.
Ulrike Nickel und Lars Pochnicht