Für die Verlegung des Hamburger Fernbahnhofs Altona sind die großen Streitfragen geklärt worden.
Die Stadt Hamburg, die Deutsche Bahn (DB) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben einen Vergleich über den Neubau am Standort des bisherigen S-Bahnhofes Diebsteich erreicht.
Die Einigung über den Bahnhof war zwar schon vor einiger Zeit unterschrieben worden, allerdings unter der Voraussetzung, dass ein unabhängiger Gutachter bestätigen soll, dass der neue Fernbahnhof am Diebsteich leistungsfähiger wird als zuvor von der DB zugesagt.
Das nun vorliegenden Gutachten bestätigt eindeutig, dass das vereinbarte Leistungsziel für den neuen Fernbahnhof Diebsteich erreicht werden kann.
Damit sind die Voraussetzungen erfüllt, um den Fernbahnhof Altona an seinen neuen Standort zu verlegen.
Die Hamburgische Bürgerschaft hat auf ihrer Sitzung Anfang April der Einigung zum Fernbahnhof Altona zugestimmt.
Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass der neue Bahnhof 31 Züge pro Stunde abfertigen kann. Gleichzeitig sollen zusätzliche Angebote für Fahrgäste geschaffen und auch der heutige ZOB am S-Bahnhof Altona aufgewertet werden.
Mit der Einführung eines Faktenchecks ist es dem Finanzsenator, Dr. Andreas Dressel (SPD) gelungen, die komplizierte Problemlage zu ordnen und einen konstruktiven Einigungsprozess anzustoßen.
Wünschenswert wäre es gewesen, dass auch die Bürgerinitiative Prellbock über ihren eigenen Schatten springt und das Verhandlungsergebnis als das anerkennt, was es ist, ein Gewinn für alle Beteiligten.
Dennoch steht einer Annahme des Vergleichs durch das Eisenbahn-Bundesamt und einer Rücknahme der Klage durch den VCD jetzt nichts mehr im Wege.
Nun steht den Plänen der Deutschen Bahn und des Hamburger Senates, dass zukünftig die Fern- und Regionalzüge statt im alten Bahnhof Altona am neuen Fernbahnhof (bisher S-Diebsteich) halten, nichts mehr im Wege.
Der alte Kopfbahnhof in Altona soll Platz für 1.900 Wohnungen und einen Park machen. Der S-Bahnhof und der Busbahnhof bleiben in Altona bestehen. Der gesamte Bereich um den bisherigen S-Bahnhof Diebsteich wird neu gestaltet werden.
Zukünftig wird ein begrüntes Bahnhofsdach den Eingangsbereich des Bahnhofes überspannen. Zwei unterschiedlich hohe Gebäude von 70 bzw. 80 Metern Höhe werden aus dem Dach herausragen. In der Unterführung zu den Bahnsteigen werden Informationsmöglichkeiten der Deutschen Bahn zu finden sein, darüber hinaus sind dort Flächen für Gastronomie und Einzelhandel vorgesehen. Lars Pochnicht