Hamburg ist eine internationale und kosmopolitische Stadt. Das wirkt sich auch auf die Zusammensetzung der Hamburger Bevölkerung aus, wie eine Schriftliche Kleine Anfrage (SKA) des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Kazim Abaci zeigt.
So lebten 2018 über 670.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Hamburg, das ist über ein Drittel der Bevölkerung (2017: 650.000, 2016: 630.000). Vor allem unter Kindern, Jugendlichen und Erwerbstätigen gibt es Hamburgerinnen und Hamburger mit ausländischen Wurzeln:Bei Kindern und Jugendlichen hat jeder Zweite einen Migrationshintergrund, auch bei den 20- bis 44-Jährigen liegt der Anteil noch bei 40 Prozent.
Unter den Herkunftsländern der im Jahr 2018 Zugezogenen sind vor allem Länder aus dem EU-Ausland vertreten, darunter vor allem Rumänien (3.201), Polen (2.865), Bulgarien (1.767), Italien (1.474) und Spanien (1.244).
Die häufigsten Zuzüge von außerhalb der EU erfolgten 2018 aus der Türkei (1.374). Mit rund 94.000 türkisch- und 76.000 polnisch-stämmigen Menschen, sind die beiden Herkunftsländer in Hamburg besonders häufig vertreten. In den Bezirken Hamburg-Mitte (50 Prozent) und Harburg (46 Prozent) ist der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund besonders ausgeprägt.
„Hamburg ist eine Stadt der Hoffnung, die seit vielen Jahrhunderten von Weltoffenheit profitiert. Kulturelle Vielfalt ist unser Erfolgsrezept. Dabei wissen wir Hamburger, dass das Miteinander von verschiedenen Kulturen immer Chance und Herausforderung zugleich ist.
Das Hamburger Integrationskonzept und auch das Integrationsbarometer zeigen, dass das Zusammenleben in Hamburg gut funktioniert.“, so Abaci.
Dass das Miteinander in einer vielfältigen und pluralistischen Stadtgesellschaft gelingt, bedeutet aber nicht, dass es keine Konflikte gibt. Denn Gegensätze resultieren gerade aus gelebter Unterschiedlichkeit. Wichtig ist, wie wir damit umgehen. Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Menschen frei leben können, und stellen uns den Herausforderungen, die damit einhergehen. Integration bedeutet nicht Konformität und Anpassung, sondern gelebte Freiheit auf der Grundlage von wechselseitigem Respekt.
Nur wenn wir als Stadtgesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen und eine gemeinsame Wertebasis teilen, können wir Hamburg voranbringen. Hamburgt hat seit 2011 viel dafür getan, um neu hinzugezogenen Menschen die Integration zu erleichtern. Mit unserem umfassenden Integrationskonzept und -monitoring wird ein wertebasierten Ansatz verfolgt, der bewusst auf messbare Indikatoren setzt, die eine Überprüfbarkeit der Maßnahmen möglich machen. Passgenaue Projekte wie die „Ausbildungsvorbereitung Migration Dual“ oder „Work and Integration for Refugees“ (W.I.R) tragen dem Integrationskonzept Rechnung, indem sie Migrantinnen und Migranten systematisch an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt heranführen.
Dass mehr als ein Drittel der Hamburgerinnen und Hamburger ausländische Wurzeln hat, zeigt den enormen Anteil, den Migrantinnen und Migranten am Erfolg unserer Stadt haben. Der Senat setzt mit den regelmäßigen Einbürgerungsfeiern im Hamburger Rathaus ein wichtiges Zeichen: Hamburg ist kosmopolitisch, international, weltoffen, tolerant – und neugierig auf seine neuen Bürgerinnen und Bürger.
Marc Buttler