Bis 2030 werden 25 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler in Hamburg erwartet. Das hat die Behörde für Schule und Berufsbildung zum Anlass genommen, um einen neuen Schulentwicklungsplan mit einem Finanzvolumen von 4 Mrd. € auf den Weg zu bringen.
Bis 2030 sollen demnach neben Sanierungen bestehender Schulen 30 bis 40 neue Schulen gebaut werden.
Nach Berechnungen des Statistikamtes Nord und der Hamburger Schulbehörde wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen von derzeit rund 195.000 bis 2030 um 25 Prozent auf rund 240.000 ansteigen. Etwa 90 Prozent davon werden voraussichtlich die staatlichen Schulen besuchen. Der Anstieg der Schülerzahlen hat weniger mit der Zuwanderung oder dem Wohnungsbau zu tun, sondern ist vor allem auf den Anstieg der Geburten zurückzuführen. Dort ist mit einem Schülerzuwachs von rund 40.000 zu rechnen, die sich jeweils zu annähernd gleichen Teilen auf die Grundschulen und die weiterführenden Schulen verteilen werden.
Laut Senator Ties Raabe soll anders als früher üblich auf das Schülerwachstum nicht einfach dadurch reagiert werden, dass die Schulklassen von derzeit 22 auf künftig 26 oder 27 Kinder vergrößert werden, sondern die hohe Qualität in den Schulen soll durch kleine Klassen beibehalten bleiben. Deshalb wird in Abstimmung mit den Schulen, Vertretungen von Eltern, Schülern und Lehrkräften, sowie der Bezirkspolitik ein Weg gefunden werden, für 25 Prozent mehr Schüler auch 25 Prozent zusätzliche Klassenräume zu schaffen.
Das wird dadurch gelingen, dass, wo es möglich ist, neue Schulen gegründet werden und wo dies nicht möglich ist bestehende Schulen saniert, ausgebaut und auch die Raumreserven einzelner Schulen besser genutzt werden. Die bisher geführten Gespräche mit Schulen in Regionen von Harburg, Bergedorf und Altona waren sehr verheißungsvoll. Dort gibt es mit einer Ausnahme große Unterstützung aus den Schulgemeinschaften für die bereits geplanten Ausbauprogramme.
Die Pläne zielen darauf ab, bis 2025 vorrangig die Grundschulen auszubauen, weil die geburtenstarken Jahrgänge hier zuerst erwartet werden. Bis 2028 sollen dann auch die weiterführenden Schulen ausgebaut sein. Die Schulbehörde geht zurzeit davon aus, dass im Zuge der Ausbauplanung in Hamburg rund 30 bis 40 neue Schulen gebaut werden. Darüber hinaus soll eine Reihe bestehender Schulen saniert und erweitert werden. An einigen Schulen gibt es zudem noch Raumreserven und Leerstände, die ebenfalls genutzt werden können.
Welche Auswirkungen das Schülerwachstum auf die umliegenden Grundschulen in Berne hat, die umliegenden Schulen erweitert werden oder ob ein neuer Standort notwendig ist, werden die Diskussionen mit Schulen, Elternvertretungen, Vertrtetungen der Schüler und Lehrer sowie die Bezirkspolitik zeigen. Der Standort Lienaustraße soll in diese Überlegungen einbezogen werden.
Lars Pochnicht
Foto: Schule Langenfort (Hamburg-Barmbek-Nord), 17.12.2017 (Ausschnitt), Bild: © Ajepbah / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=72774698