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Berner Bote, Volkshaus Berne

Das stand im Berner Boten vor 50 Jahren (Dezember 1968)

Posted on 2018-12-262018-12-26

Zitate aus dem Berner Boten vom Dezember 1968
Liebe Mitbürger (Auszug Seite 1)
Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass unsere Wirtschaft einen derart rasanten Aufschwung nehmen würde, dass die damals steigende Arbeitslosigkeit gebannt sein würde und ein Bundesminister dazu aufruft, den Arbeitnehmern mehr Geld zu geben. Bis zur Großen Koalition hörten wir immer nur etwas vom Maßhalten. Jetzt werden die Unternehmer, denen man im Jahr zuvor durch eine kräftige Finanzspritze wieder auf die Beine geholfen hatte, aufgefordert, den Arbeitnehmern ihren gerechten Anteil zu geben. Aber hier zeigt es sich wieder einmal, dass Nehmen leichter ist als Geben. Dennoch soll das Einkommen der Arbeitnehmer bis 1980 jährlich um 4 Prozent steigen, wobei Steuererhöhungen und die Wertminderung der Mark schon eingerechnet sind. Die Unternehmergewinne werden sich im gleichen Zeitraum sicher nicht in diesen bescheidenen Grenzen halten, so dass die Zuwachsrate bei den Nichtselbständigen auch in Zukunft wesentlich geringer als bei den Besitzenden sein wird. Eine Änderung dieser Ungerechtigkeit sowie die Durchsetzung einer erweiterten Mitbestimmung, die Kapital und Arbeit gleichberechtigt nebeneinander stellt, kann nur durch einen Wahlerfolg der Sozialdemokraten im Herbst 1969 erfolgen.

In der Außenpolitik sind durch den Einfall russischer Panzer in die CSSR vorerst alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Fortsetzung der Entspannungspolitik zerstört. Die Kriege in Vietnam und in Biafra sind nicht beendet und auch der Hunger ist auf dieser Erde noch lange nicht besiegt.

Sie sehen, es gibt viele Aufgaben für das neue Jahr. Wenn 1969 nur eine davon gelöst werden könnte und sich für die anderen hoffnungsvollere Ansätze als in diesem Jahr ergeben, wollen wir zufrieden sein.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 1969. Ihr Heiner Widderich

Anmerkung der Redaktion:
Der genannte Bundesminister war
Karl Schiller (1911-1994)
Er trat 1946 in die SPD ein.
Von 1946-1957 war er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und von 1965-1972 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Von 1966-1972 war er erster sozialdemokratischer Bundesminister für Wirtschaft und von 1971-1972 zusätzlich Bundesminister der Finanzen.
In Hamburg: 1948-1953 Senator für Wirtschaft und Verkehr
In Berlin: 1959-1965 Senator für Wirtschaft
Große Koalition
Die erste Große Koalition der Bundesrepublik Deutschland aus CDU/CSU und SPD begann am 1. Dezember 1966 und währte bis 1969. Bundeskanzler war Georg Kiesinger (CDU) und Vize-Kanzler und Bundesaußenminister Willy Brandt (SPD).
CSSR (Tschechoslowakische Sozialistische Republik)
Die tschechoslowakische kommunistische Partei (KPC) strebte im Frühjahr 1968 unter dem Parteisekretär Alexander Dubcek an, ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen. Dieser Versuch wurde durch einmarschierende Truppen des Warschauer Paktes am 21. August 1968 gewaltsam nieder­geschlagen.
Die Republik Biafra war ein afrikanischer Staat, der 1967 seine Unabhängigkeit von Nigeria erklärte und er umfasste den süd-östlichen Teil Nigerias. Nach Beendigung des Biafra-Krieges von 1967-1970 wurde Biafra wieder in Nigeria eingegliedert.

Schiller: Lohnfortzahlung treibt die Preise nicht hoch (Seite 10)
Die Einführung der Lohnfortzahlung für kranke Arbeiter könnte die Preisstabilität nicht gefährden, denn sie würde nur 0,8 Prozent des privaten Verbrauchs ausmachen. Mit dieser Feststellung trat Bundeswirtschaftsminister Professor Dr. Schiller (SPD) den Bedenken des Industrie-Instituts der Unternehmer entgegen. Der Minister hatte sich in letzter Zeit mehrfach für die Lohnfortzahlung eingesetzt. Schiller bezifferte die Mehrbelastung der Wirtschaft durch diesen Schritt auf zwei Milliarden DM.

Anmerkung der Redaktion:
Die Lohnfortzahlung ist erst am 1. Juni 1994 durch das Entgeltfortzahlungsgesetz (Gesetz über die Zahlung des Arbeits-entgelts an Feiertagen und im Krankheitsfall) eingeführt worden.

Einer wird gewinnen? (Seite 11)
Die Abkürzung „EWG“ wird von immer mehr Bürgern verstanden als „Einer wird gewinnen“. Das liegt nicht nur an der beliebten Kulenkampf-Sendung im Fernsehen, sondern viele Bürger gewinnen auch immer stärker den Eindruck, die EWG nütze vor allem einem Lande, nämlich Frankreich. Wenn sich Frankreich einer Erweiterung der EWG um England und anderer Länder widersetzt, müssten wir eben ohne Frankreich, dafür mit England Europa bauen. – Vorsicht: Die EWG ist kein Bundesligaclub, in dem man bei schlechtem Tabellenstand Trainer und Spieler auswechseln kann. Jedes Land, das die EWG verlassen will, müsste riesige wirtschaftliche Verluste in Kauf nehmen. Schließlich will England einer „heilen“ EWG, nicht einem Trümmerhaufen, beitreten.
Auch Frankreich kann die EWG nicht verlassen, wenn es nicht über kurz oder lang in große Schwierigkeiten kommen will.
Der letzte Besuch General de Gaulles in Bonn hat augenscheinlich einen Rückschritt gebracht. Bundeskanzler Kiesinger hat dabei keine gute Figur gemacht. Ich habe dem Kanzler für die SPD-Fraktion deswegen gesagt, dass unsere Europapolitik nicht den Eindruck erwecken dürfe, wir ließen uns von Paris bevormunden. „Feigheit vor den Freunden“ können wir uns in unserer Außenpolitik nicht leisten. Diese Aussage Willy Brandts gilt auch gegenüber Frankreich.
Dr. Hans Apel (SPD), MdB

Anmerkung der Redaktion:
Hans Apel (1932 – 2011)
Bundestagsabgeordneter der SPD 1965- 1990 (Wahlkreis Hamburg-Nord)
1974-1978 Bundesfinanzminister
1978-1982 Bundesverteidigungsminister
Das Vereinigte Königreich (Großbritannien) ist erst am 1. Januar 1973 Mitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) geworden und will diese nach einem Referendum vom 23. Juni 2016, bei dem 51,9 Prozent für den Austritt aus der EU stimmten, jetzt wieder verlassen.

Ende der Zitate aus dem Berner Boten vom Dezember 1968

Heiner Widderich


Dezember 2018

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