Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nach der UN-Behindertenrechtskonvention muss gerade auch für die Sitzungen der Bezirksversammlung und ihrer Ausschüsse gelten. Daher setzt sich die rot-grüne Koalition in Wandsbek dafür ein, dass Bezirksversammlung, Inklusionsbeirat und Verwaltung eng zusammenarbeiten, um die Bedarfe zu erkennen und eine Teilhabe sicherzustellen. Die CDU, die Linke und die Liberale Fraktionsgemeinschaft schlossen sich dem Antrag an, er wurde in der Bezirksversammlung am 26.4. einstimmig verabschiedet.
Dennis Paustian-Döscher (Grüne) für die Koalition: „Wir wollen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am politischen Alltag teilhaben können. Hierzu gehören bauliche Veränderungen im Bürgersaal genauso dazu wie auch eine Ausweitung des Angebots für Menschen mit Lernschwächen. Wandsbek hat hier eine Spitzenreiterposition unter den Bezirken eingenommen.“
Die Bezirksversammlung Wandsbek hat in der 19. Wahlperiode mit der Bildung des ersten Inklusionsbeirats auf Bezirksebene in Hamburg einen wichtigen Akzent gesetzt. Mit der Einrichtung des Inklusionsfonds 2015 ist Wandsbek diesen Weg weiter gegangen in Richtung eines Bezirks ohne Barrieren. Ziel dieses Inklusionsfonds soll vor allem die Beseitigung von Barrieren in öffentlichen Gebäuden sein. Dazu gehört auch der Bürgersaal, in dem die Bezirksversammlung und ihre Ausschüsse tagen und viele Veranstaltungen stattfinden. Gerade für Gehbehinderte stellt der Bürgersaal Wandsbek eine große Barriere dar.
Fehlende Mikrofonanlagen in den Sitzungsräumen der Regionalausschüsse erschweren zudem das Engagement von Schwerhörigen. Menschen mit Behinderungen muss die Möglichkeit gegeben werden, Veranstaltungen durchzuführen und an anderen Veranstaltungen gleichberechtigt teilzuhaben. Das gilt auch für Abgeordnete und zugewählte Bürger mit Handicaps. Der Wandsbeker Bürgersaal verfügt zwar über einen Fahrstuhl aber im Saal selbst gibt es viele Hindernisse, die einer Inklusion im Weg stehen. Auch im Bezirksamt sollen weitere Maßnahmen getroffen werden, um wirkliche Barrierefreiheit zu erreichen. Beim Bau des neuen Kundenzentrums im Alstertal müssen von Anfang an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen berücksichtigt werden. Der Inklusionsbeirat soll den Bezirksamtsleiter mit seinem Fachwissen unterstützen.
Marc Buttler (Berner Bote, Juni 2018)