Mit einem Antrag in der Sitzung der Bürgerschaft vom 6. Dezember wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen die städtebaulichen Potentiale entlang der neuen Schnellbahnlinien von S4 und S21 analysieren und vorausschauend entwickeln (Drs. 21/11069).
„Die beiden wichtigsten länderübergreifenden Schnellbahnprojekte, die S21 nach Kaltenkirchen sowie die S4 nach Bargteheide schreiten weiter voran. Die Landesregierungen und Landesparlamente von Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützen diese Projekte ausdrücklich. Damit wird die verkehrliche Anbindung diverser Stadteile im Nordwesten und Nordosten Hamburgs sowie von Gemeinden und Städten im Umland von Hamburg erheblich verbessert. Die Projekte sollen ab Anfang bis Mitte der 20iger Jahre umgesetzt werden. Damit ergibt sich die Chance, nun auch die städtebauliche Entwicklung dieser beiden wichtigen Entwicklungsachsen, in deren Einzugsgebiet rund 400.000 Menschen leben, voranzubringen. Wir müssen die sich mit dem Bau der beiden Schnellbahnlinien ergebenden Chancen zielgerichtet und frühzeitig nutzen und mögliche Entwicklungen nicht dem Zufall überlassen. Je frühzeitiger damit begonnen wird, einen strategischen Entwicklungsprozess einzuleiten, umso besser. Daher es ist jetzt an der Zeit, den Startschuss dazu zu geben, dass Senat und die Bezirke Eimsbüttel und Wandsbek die Potentiale der Räume sorgfältig und strukturiert zum Beispiel für neue Wohnungen analysieren, die Ergebnisse beraten, Bürgerinnen und Bürger beteiligen und daraus resultierende Entwicklungsmaßnahmen einleiten. Gleichzeitig müssen wir auch den Dialog mit den Umlandgemeinden intensivieren, um uns über mögliche Entwicklungen an den neuen S-Bahn-Linien frühzeitig austauschen zu können.“, so Dirk Kienscherf, Fachsprecher für Stadtentwicklung der SPD-Bürgerschaftsfraktion.
Randlagen und Umlandgemeinden sollen an den ÖPNV angeschlossen werden. Mit dem Ausbau der S4 und S21 entfalten sich völlig neue Potenziale in der Stadtentwicklung. Allein bei der S4 werden bis Ahrensburg fünf neue Haltestellen entstehen, die in einem 10 Minuten-Takt angefahren werden.
Das verhindert Pendelverkehre auf Hamburgs Straßen und im Haltestellenumfeld können zukünftig gute Wohnlagen entwickelt werden. So werden am Ende auch wichtigen Grünräume geschützt und Autoverkehre reduziert. Gleichzeitig wird das nahe Umland bis Bad Oldesloe oder
Kaltenkirchen eingebunden. Aus einem zerfaserten Speckgürtel soll eine strukturierte Entwicklung der Metropolregion gemeinsam mit Schleswig-Holstein gestaltet werden.
Marc Buttler (Berner Bote, Januar 2018)