Der Bezirkswahlausschuss Wandsbek hat am 11. Juni das endgültige Ergebnis der Wahl zur Bezirksversammlung Wandsbek am 26. Mai 2019 festgestellt.
Im Vergleich zum vorläufigen Ergebnis der Auszählung ergaben sich, so Bezirkswahlleiter Frank Schwippert, nur minimale Änderungen, die keine prozentualen Auswirkungen auf die Stimmenanteile der Parteien haben.
Nach dem für die Sitzverteilung in der Bezirksversammlung Wandsbek maßgeblichen Bezirkslisten-Ergebnis entfielen auf die SPD 26,7 % und 16 Sitze, die CDU 22,2 % 13 Sitze, die FDP 7,0 % und 4 Sitze, die Linke 7,2 % und 4 Sitze, die Grünen 26,3 % und 15 Sitze, sowie die rechtsextreme AfD 7,7 % und 5 Sitze. Sonstige Parteien erzielten 2,8 % der abgegebenen Stimmen.
57,9 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Die SPD erhielt 12 der 16 Sitze über die Wahlkreise, die CDU 9 der 13 Sitze, die FDP keinen der 4 Sitze, die Linke 2 der 2 Sitze, die Grünen 10 der 15 Sitze und die AfD keinen der fünf Sitze.
Ingesamt hat die größte der Hamburger Bezirksversammlungen 57 Sitze, davon werden 33 in den Wahlkreisen gewählt.
Das Wahlziel, wieder stärkste Fraktion in der Bezirksversammlung Wandsbek werden zu wollen, hat die SPD erreicht, ein glänzender Wahlsieg sieht gleichwohl anders aus.
Obwohl die SPD 2019 sogar mehr Bezirkslistenstimmen im Bezirk Wandsbek (249.609) als 2014 (247.219) erzielen konnte, sank ihr prozentualer Anteil von 37,9 % auf 26,7 % der Stimmen, ein deutlicher Verlust von 11,2 %-Punkten.
Ein ähnliches Bild bei der CDU, die schon 2014 für Wandsbeker Verhältnisse schlecht abgeschnitten hatte und ihr damaliges Ergbenis von 29,3 % um 7,1 %-Punkte unterbot, sie kam nur noch auf 22,2 % der Stimmen und damit auf Platz 3 aller Parteien.
Konnten die Grünen bei der Europawahl in Hamburg mit 31,1 % souverän die meisten Stimmen auf sich vereinigen und SPD (19,8 %) und CDU (17,7 %) auf die Plätze verweisen, so reichte es bei der Bezirkswahl immer noch für einen guten zweiten Platz, mit 26,3 % der Stimmen, insgesamt 246.166 Gesamtstimmen auf der Bezirksliste, ganz knapp hinter der führendenen SPD.
Nicht nur prozentual konnten die Grünen ihr Ergebnis fast verdoppeln (2014: 13,2 %), in absoluten Zahlen konnten die Grünen ganze 159.920 Stimmen auf der Bezirksliste hinzugewinnen, sie steigerten ihr Ergebnis von 2014 (86.246 Stimmen) auf 246.166 Stimmen bei der Wahl 2019. Die Linke erzielte 2014 (46.975 Stimmen) und 2019 (67.595) jeweils 7,2 % der Stimmen in Wandsbek, die FDP konnte sich von 3,9 % in 2014 auf 7,0 % der Stimmen verbessern.
Während die rechtsextreme NPD sich mehr als halbierte, 0,7 % (4.275 Stimmen) bei den Wahlen 2014 und 0,2% (1.860) der Stimmen im Jahr 2019, erzielt die AfD 2019 (71.977 Stimmen) anähernd doppelt soviele Stimmen wie 2014 (36.213), sie verbesserte sich damit von 5,5 % auf 7,7 % der Stimmen und wurde viertstärkste Fraktion in der Bezirksversammlung.
Die Wahlbeteiligung lag im Jahr 2014 bei 41,3 %, sie stieg, wie auch bei der Europawahl deutlich an, 57,9 % der Wahlberechtigten gaben bei den Wahlen zur Bezirksversammlung ihre Stimme ab, ein Großteil bei den Grünen.
SPD und CDU können sich zwar damit trösten, dass sie bei den Wahlen zur Bezirksversammlung deutlich mehr Stimmen erhielten, als bei den parallelen Europawahlen, wo die Grünen nicht nur thematisch besser aufgestellt waren, sondern auch die Stimmung besser bedienten, als die beiden Volksparteien, gleichwohl werden die Grünen in bestimmten Milleus deutlich stärker, im Wahlkreis Walddörfer wurden sie stärkste Partei und konnten gleich zwei Mandate gewinnen, auch im innerstädtischen Eilbek schnitten sie außerordnetlich gut ab.
Marc Buttler
Bild (oben): Zusammensetzung der Bezirksversammlung Wandsbek nach den Wahlen am 26.05.2019 (Grafik: Marc Buttler, nach einer Vorlage von Michael Bueker, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bezirksversammlung_2011_Wandsbek.svg)