Aufgrund der hohen Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in Hamburg, wollen SPD und Grüne im Bezirk Wandsbek auch die großen Hauptstraßen in den Fokus nehmen und für den Wohnungsbau besser erschließen.
Anja Quast, Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion: „Die Identität Wandsbeks als „Grüner Bezirk von Hamburg“ soll unbedingt bewahrt bleiben. Um die Flächeninanspruchnahme möglichst gering zu halten, ist die Innenentwicklung die Leitlinie der SPD für eine nachhaltige Stadtplanung, damit Grünbereiche, Parks und schützenswerte Natur- und Landschaftsräume erhalten bleiben. Um an geeigneten Abschnitten von Magistralen mehr Wohnraum schaffen zu können, ist ein mehrjähriger Planungsprozess notwendig. Dazu gehört für die SPD auch eine breite Bürgerbeteiligung. Aus diesem Grund sollte frühzeitig mit den Vorbereitungen begonnen werden.“
Um die Flächeninanspruchnahme möglichst gering zu halten, will die Koalition die Innenentwicklung der Stadt durch Baulückenschließungen, Aufstockungen und Ausbauten fördern. Für die weitere Planung ist das Achsenkonzept des ehemaligen Oberbaudirektors Fritz Schumacher maßgeblich. Die bisher teilweise noch wenig für Wohnen genutzten Magistralen sollen untersucht werden, um dringend benötigten Wohnraum ohne zusätzliche Flächenversiegelung zu generieren. Quartiere sollen dabei durch eine maßvolle Verdichtung und ggf. Ansiedlung von Einzelhandel oder Gastronomie aufgewertet werden.
Mit einem Antrag im Planungsausschuss der Bezirksversammlung am 12. Juni wurde die Verwaltung beauftragt, unter Einbindung aller Fraktionen der Bezirksversammlung sowie der zuständigen Fachbehörde grundsätzliche Rahmenbedin-
gungen für eine Magistralenentwicklung zu erörtern, mögliche Potentiale in Wandsbek zu analysieren und Planungsideen zu erarbeiten.
Viele Areale an den Hauptverkehrsstraßen werden bisher nur in geringem Umfang für den Wohnungsbau genutzt, obwohl sie über größere Potentiale verfügen. Durch technische und bauliche Neuerungen beim Lärmschutz und bei der Belüftung kann die Qualität des Wohnens insbesondere im städtischen Bereich an solchen Straßen deutlich verbessert werden. Moderne Lärmisolierung, Elektromobilität, Fahrradwege sowie klug aufgeteilte Wohnungen sorgen für ruhigeres Wohnen. Damit Grünbereiche, Parks und schützenswerte Natur- und Landschaftsräume erhalten werden können, hat diese nachhaltige Innenentwicklung „Mehr Stadt in der Stadt“ deutliche Priorität vor einer Stadterweiterung „Mehr Stadt an neuen Orten“.
Patricia Hauto (Berner Bote, Juli/August 2018)