Die Stadt hat die sichere und menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten sicherzustellen. An dieser Aufgabe müssen die Zivilgesellschaft, die Fachbehörden und die Bezirke gemeinsam arbeiten.
Die bisher genutzten Kapazitäten stehen aufgrund des russischen Überfalls auf die
Ukraine vor der Erschöpfung. daher nunmehr die Reserveflächen aktiviert werden, deren Nutzung bisher unwahrscheinlich war.
Die Sozialbehörde plant (21-5567) im Rahmen der Aktivierung dieser Flächen
die Nutzung des Grundstücks “Am Luisenhof”. Insgesamt sollen auf dieser Grünfläche ca. 300 Geflüchtete untergebracht werden. Die öffentlich-rechtliche Unterbringung liegt damit in unmittelbarer Nähe zu zwei weiteren öffentlich-rechtlichen Unterbringungen in Farmsen: die Meilestraße und das Gelände des ehemaligen Berufsförderungswerks. Zudem befindet sich in unmittelbarer Nähe die Unterkunft an der Steilshooper Allee. Bei maximaler Belegung der drei Standorte werden eine erhebliche Zahl an Geflüchteten im Ortsteil Farmsen unterkommen, mehr als in anderen Stadtteilen.
Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung wies in seiner Sommersitzung darauf
hin, dass Farmsen neben den bestehenden Unterbringungsstandorten für Geflüchtete bereits auch einen erheblichen Beitrag zum Wohnungsbauprogramm der Stadt trägt. Die Fläche am Luisenhof
komme als vorübergehender Standort für eine Erstaufnahme grundsätzlich in Frage, im Stadtteil müssten aber Kapazitäten auch prioritär wieder abgebaut werden.
Für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen würden zudem weitere Mittel
für soziale Infrastruktur benötigt. Dies gilt umsomehr, da der Bezirk Wandsbek im
Vergleich zu anderen Bezirken seit Jahren – und auch perspektivisch im Rahmen des
angekündigten Haushalts –strukturell unterfinanziert ist, wenn man z.B. die staatlichen Mittel in der Jugendhilfe betrachtet.
Marc Buttler