„Jetzt kommt zusammen,
was zusammen gehört“
Der Hamburger Senat hat Anfang Dezember mitgeteilt, dass das 2016 gegründete „Bündnis für den Radverkehr“ um den Bereich des Fußverkehrs erweitert werden soll.
Das ist ein Zwischenergebnis aus Gesprächen mit rund 28 Organisationen, die in diesem Bündnis zusammenkommen wollen.
Die Zielsetzung des SPD geführten Hamburger Senates ist es, den Anteil des Umweltverbunds aus Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV an allen Wegen in der Stadt bis 2030 von 64 auf 80 Prozent zu erhöhen. Damit erfüllt sich ein wichtiger Punkt des rot-grünen Koalitionsvertrags.
Indem der Blick geweitet wird und der Fußverkehr künftig noch stärker berücksichtigt wird, wird eine wichtige Säule der Mobilitätswende gefestigt. Zu Fuß gehen ist die umweltfreundlichste aller Fortbewegungsarten und auch diejenige, mit der jeder Weg beginnt und endet. Die Verknüpfung von Rad- und Fußverkehr wird beide Verkehrsarten stärken und damit den Umweltverbund noch weiter nach vorne bringen.
Gut beleuchtete, barrierefreie und sichere Fußwege werden nun einen noch höheren Stellenwert bekommen und gleichzeitig können so die Ziele für den Radverkehr weiter energisch verfolgt werden.
Das zukünftig der Ausbau von Fuß- und Radverkehr noch stärker zusammengedacht wird ist erfreulich. Im Klimaplan wurde bereits die Erarbeitung einer Fußverkehrsstrategie einschließlich eines Maßnahmenplans verankert, die als Grundlage für die Förderung des Fußverkehrs dienen soll.
Bereits jetzt kann im Zuge des Bündnisses für Rad- und Fußverkehr auf die Ergebnisse der Analyse „Geht Doch!“ des Bundesumweltministeriums zurückgegriffen werden, die Defizite und Handlungsoptionen für Bund und Länder aufzeigte. Vor allem stadteillbezogene Verkehrskonzepte sollen zu Verbesserungen vor Ort führen, so zum Beispiel durch die Vergrößerung der Gehwegflächen, der Herstellung der Barrierefreiheit, durch fußverkehrsfreundliche Fahrbahnquerungen oder aber durch Verkehrsberuhigung sowie der Schaffung von mehr Sitzgelegenheiten in Fußgängerzonen.
Aber nicht nur die dezentralen Stadteile sollen für Fußgänger attraktiver werden, auch in der Hamburger Innenstadt werden zahlreiche Verbesserungen angestrebt, um einen attraktiven öffentlichen Raum für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen, wie bereits jetzt erlebbar am Jungfernstieg, am Ballindamm oder rund um das Hamburger Rathaus („Autofreies Rathausquartier“). Auch die Mönckebergstraße, die in der jüngeren Vergangenheit weitestgehend gesperrt und nur für Fußgänger passierbar war, soll auch nach der Wiederöffnung für Busse und Taxen zukünftig mehr als zuvor auf das Wohl und die Bedürfnisse der Fußgängerinnen und Fußgänger geachtet und damit auch die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.
Lars Pochnicht