Auf Initiative der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen beschloss die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Novembersitzung den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) durch einen schnellen und gleichzeitig langfristig angelegter Personalaufbau umfangreich zu stärken.
Denn gerade jetzt in der Corona-Pandemie ist der Öffentliche Gesundheitsdienst besonders gefordert. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter leisten hier zurzeit Außerordentliches“, so die Gesundheitsexpertin der SPD-Fraktion Claudia Loss.
Die Mitarbeiter des ÖGD sind für die Kontaktnachverfolgung zuständig, die besonders wichtig ist, um Infektionsketten zu durchbrechen und die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. „Daher ist es folgerichtig, an dieser Stelle anzusetzen und den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu stärken“, so Loss weiter.
Vom Bund wurden mit dem so genannten „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ 4 Mrd. € für die nächsten sechs Jahre bereitgestellt.
In Hamburg soll der Schwerpunkt auf die Gesundheitsämter der Bezirke gelegt werden, die bedarfsgerecht mit mehr Personal ausgestattet werden sollen. Neben dem Stellenaufbau soll die IT-Infrastruktur und die Organi-sationsstruktur modernisiert werden, so dass der Gesundheitsdienst nicht nur in der Pandemie besser aufgestellt ist, sondern auch für die Zukunft modernisiert wird.
Denn neben seiner zentralen Rolle in der Corona-Bekämpfung hat der Dienst auch viele andere wichtige Aufgaben in der Kinder- und Jugendgesundheit, der Versorgung psychisch kranker sowie behinderter Menschen oder der Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit.
Im Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (PÖGD) stellt der Bund 4 Mrd. € für Personal, Digitalisierung und moderne Strukturen in den Gesundheitsämtern bereit. Für den Personalaufwuchs sind bundesweit 3,1 Mrd. € vorgesehen. Die Mittel werden den Ländern in sechs Tranchen über einen Zeitraum von sechs Jahren (2021-2026) im Rahmen der Umsatzsteuerverteilung übertragen. Hamburg erhält 2,8 Prozent der 4 Mrd. € aus dem PÖGD vom Bund.
Lars Pochnicht