Alle Planungen rund um den geplanten Wohnungsbau und die Schule Lienaustraße sollen am Mittwoch, den 22. Januar 2020 zwischen 17 und 20 Uhr auf einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und diskutiert werden.
Die Schule Lienaustraße, 1929/30 nach den Plänen des langjährigen Oberbaudirektors Fritz Schumacher entstanden, ist ein ausgesprochen gut erhaltenes Werk des berühmten Architekten. Innerhalb der Gartenstadt Berne, der ersten Gartenstadt auf Hamburgischen Boden gelegen, griff Schumacher hier Formen des Neuen Bauens auf und schuf eine Klinkerfassade, die durch die bauzeitlichen Schiebefenster, eine Rarität in der Stadt, maßgeblich geprägt wird. Neben den ursprünglichen Grundrissen, sind noch die große Uhr an der Fassade sowie große Teile der Innenausstattung erhalten. Die Schule Lienaustraße 32 stellt auch aufgrund ihres guten Erhaltungszustands ein besonders anschauliches Beispiel für das Werk Fritz Schumachers und für das Neue Bauen in Hamburg dar.
Nach der Entscheidung der Schulbehörde, den Betrieb als Schule aufgeben zu wollen, ging dann auch ein Proteststurm durch den Stadtteil. Die Wandsbeker Bezirkspolitik, die sich in dieser Frage einig war, wie sonst selten, konnte sich zwar nicht damit durchsetzen, das Gebäude als Schule zu erhalten, anfängliche Überlegungen, es z. B. für Zwecke des Wohnungsbau kommerziell zu verwerten und umzubauen, erteilte der Senat auch aufgrund des Beharrlichkeit des Stadtteils und der Bezirkspolitik schließlich aber eine Absage, die Schule bleibt als Denkmal und für stadtteilbezogene Nutzungen erhalten. Hierbei stand immer auch die Nutzung der Sporthalle durch den TuS BERNE im Fokus der Bezirkspolitik.
Die steg Hamburg wurde beauftragt, das Entwicklungspotenzial des ehemaligen Schulgebäudes an der Linaustraße in Verbindung mit den umliegenden Flächen zu prüfen. Neben der Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes für stadtteilbezogene Nutzungen, wie Sport und Kultur, bieten die Teile des Grundstücks mit den Pavillionbauten Potenzial für den Wohnungsbau.
Erste Ideen für die Entwicklung der Flächen an der Lienaustraße und die Nachnutzung des Schulgebäudes mit sport- und kulturbezogenen Funktionen liegen nun vor.
Alle Planungen rund um den geplanten Wohnungsbau und die Schule sollen der Öffentlichkeit am Mittwoch, den 22. Januar 2020 zwischen 17 und 20 Uhr in der Schule auf einer öffentlichen Veranstaltung des Bezirksamtes Wandsbek vorgestellt und diskutiert werden.
Im Rahmen der Dialogveranstaltung können Interessierte ihre Anregungen einbringen und mit den Planerinnen und Planern ins Gespräch kommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Interessierte können kommen und gehen, wann sie möchten.
Inzwischen haben zudem erste Arbeiten an der historischen Bausubstanz begonnen, hierzu Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: “Mit der Sanierung der ersten, witterungsbedingt besonders kaputten Fenster leiten wir die Sanierung ein. Im Januar folgt der breite Bürgerdialog, um Berne den Bereich Lienaustraße wieder zurückzugeben mit sportlichen, kulturellen und stadtteilorientierten Angeboten. Die Stadt hat hier buchstäblich was gut zu machen. Das ist Auftrag und Verpflichtung!”
Marc Buttler