In diesem Jahr gibt es drei gute Gründe, das Hamburger Genossenschafts-Museum zu besichtigen.Unsere genossenschaftliche Gartenstadt wurde vor 100 Jahren ins Leben gerufen. Und der Urtyp aller Genossenschaften wurde vor 175 Jahren von den Redlichen Pionieren von Rochdale, einer kleinen englischen Stadt, von Flanellwebern gegründet. Auch die frühere Konsumgenossenschaft „Produktion“ mit ihren vielen PRO-Läden startete vor 120 Jahren.
Aus vielen Genossenschaften, auch aus der früheren DDR und Europa, zeigt das Museum Dokumente, Fotos, Schau- und Info-Tafeln, Betriebe und Läden mit den Maschinen, Kassen, Waagen und zauberhaften Warengefäßen (z. B. Keramikvasen für Schnupftabak) und viele Gegenstände aus dem Alltag der Menschen, auch Erzeugnisse aus den genossenschaftlichen Fabriken.
In wechselnden Ausstellungen werden besondere Objekte gezeigt, z. B. wunderschöne historische Werbeplakate. Gerade ältere Menschen schätzen das reichhaltige Material, das der Direktor des Museums, Dr. Burchard Bösche, in vielen Jahren zu einem bunten Erinnerungs- und Lernort zusammengefügt hat, von dem sich immer wieder einzelne Besucher oder Gruppen beeindrucken lassen. Die am Gemeinwohl orientierte Wirtschaft fasziniert immer mehr junge Menschen. Auch sie kommen in das Museum, um sich anregen zu lassen und von den früheren Formen genossenschaftlichen Lebens und Arbeitens zu lernen.
Das Museum im Hamburger Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof 60 im 11. Stock lädt ein zum kostenlosen Besuch dienstags bis donnerstags von 14-17 Uhr. Oft ist Dr. Bösche persönlich anwesend und beantwortet alle Fragen. Größere Gruppen können sich telefonisch zu Führungen mit spannenden Vorträgen unter Telefon 040 / 28 00 30 50 anmelden.
Armin Peter